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Digitale Karten im Transport

Digitale Karten im Transport

  • Eine digitale Karte erleichtert die Berechnung von Routen, Kosten und Fahrzeiten ganz erheblich
  • Verschiedene Kartenanbieter liefern unterschiedliche Funktionen und Dienste, deren Preise in vielerlei Hinsicht variieren (Abonnement, pro Transaktion, pro Anzahl der Fahrzeuge usw.)
  • Ein System der TMS-Klasse sollte die Integration mit Karten von mehreren Anbietern ermöglichen

 

Wie kommt man von A nach B? Die Antwort auf diese Frage scheint in Zeiten von Satellitennavigation, Smartphones, Computern und digitalen Karten einfach zu sein. Wir haben ein Smartphone mit Navigationsfunktion, damit verbinden wir uns über das LTE-Netz mit dem Server oder nutzen Offline-Daten. Hinzu kommen Informationen über den Verkehr und alles scheint einfach. Der Urlaub am Meer ist in Reichweite. So wenigstens die Theorie. Betrachtet man das Problem jedoch aus der Sicht eines Spediteurs oder des Transportplaners ist nichts einfach. Noch komplizierter wird es für ein TMS. So muss ein TMS unter anderem Transportaufträge, Warenmengen und Anzahl der Paletten verwalten, Routen planen, Aufträge zu Routen zusammenfassen, Routenplanung und Optimierung unterstützen und nicht zuletzt die Berechnung der Kosten und Abrechnung gewährleisten.

Betrachten wir die Aufgabenstellung erneut: fahre von A nach B – scheinbar nichts leichter als das. Wenn man jedoch die Aufgabe genauer betrachtet, tauchen weitere Fragen auf. Schnellster oder kürzester Weg? Oder vielleicht doch der günstigste? Schnell muss nicht günstig bedeuten, und umgekehrt günstig bedeutet nicht immer schnell. Welches Fahrzeug soll den Transport durchführen? Mit welchem zulässigen Gesamtgewicht? Kann es alle Straßen befahren? Weitere Fragen zu der berechneten Route und die ewige Frage „aber Google macht es anders“, „da gibt es Brücken mit Gewichtsbeschränkungen“, „aber so fährt doch jeder“. Ufff.

Digitale Karten

Um diese Ziele zu gut erreichen, ist für gewöhnlich eine digitale Karte unabdingbar. Diese wird oft von einem externen Anbieter zur Verfügung gestellt und von ihm aktualisiert. Es muss nicht betont werden, wie wichtig aktuelle Angaben über das Verbindungsnetz und die Verkehrsintensität sind, angesichts der derzeitigen Entwicklung des Straßennetzes und Straßenverkehrs. Eine gute „Transport“-Software sollte mit unterschiedlichsten Arten von digitalen Karten zusammenarbeiten. Die Wahl des Anbieters richtet sich nach dem verfügbaren Angebot (verfügbare Optionen, Parameter, Qualität, Preis). Leider ist die Preisgestaltung der Kartenanbieter absichtlich oder unabsichtlich sehr kompliziert. Ein direkter Vergleich der Angebote ist oft schwierig. Zur Beantwortung der Preisfrage stehen die folgenden Modelle zur Verfügung:

  • „kostenlos“ – sehr beliebt durch Kunden
  • Nach der Anzahl der Fahrzeuge – oft im Jahresabonnement
  • Nach Anzahl der durchgeführten Transaktionen – monatliche oder jährliche Gebühr

 

Eine kostenlose Option bietet keinen oder nur eingeschränkten Support. Abgesehen von der Unterstützung durch die Nutzer-Community, bietet sie keine Garantie einer Reaktion und einer zeitnahen Lösung eines Problems. Die dritte Option Abrechnung nach der Anzahl der durchgeführten Transaktionen ist eine populäre Option. Sie ist dann problematisch, wenn die erforderliche Anzahl der Transaktionen schwer (keine bestehenden Erfahrungen) einzuschätzen ist. Andererseits hat sie für den Nutzer den Vorteil des „pay as you grow“-Konzepts. Weniger vorteilhaft ist sie für den Anbieter der Software. So ist er gezwungen die heruntergeladenen Entfernungen zwischenzuspeichern, natürlich nur falls der Kartenanbieter das erlaubt. Dadurch soll die Leistung des Programms optimiert und die Anzahl der Zugriffe auf den Kartenserver reduziert werden. Dies wird allerdings wie erwähnt nicht immer durch den Kartenanbieter gestattet. Andererseits ist kostenlos nicht immer kostenlos, da es einen uneingeschränkten Zugang zu unserer Anwendung voraussetzt. Es lohnt sich daher immer die Lizenzbedingungen der Anbieter genau zu lesen.

 

Liste der beliebtesten Kartenanbieter:

 

Open Street Map (OSM) – kostenlose digitale Karte

Merkmale: keine LKW-Routen (Einschränkungen), keine Angaben zu aktuellem Verkehr, keine Kostenberechnung, Berechnung der Routen mit erheblichen Einschränkungen der Anzahl von Transaktionen

Google maps – kostenpflichtige digitale Karte

Merkmale: es gibt eine Version für Unternehmen, Abrechnung nach Anzahl der Transaktionen, keine Berechnung von Routen für LKWs, keine Kostenabrechnung, sehr gute Informationen zur Verkehrsintensität, eigene Engine zur Berechnung der Route

Emapi – kostenpflichtige digitale Karte

Merkmale: jährliche Rechnungsstellung, Abrechnung nach Anzahl der Fahrzeuge und Arbeitsstellen, volle Unterstützung von Routen für LKWs, Kostenberechnung, gute Informationen über Verkehrsintensität, Routenberechnung, Kartendarstellung nur für Osteuropäische Sprachen verfügbar.

Bing maps – kostenpflichtige digitale Karte

Merkmale: Abrechnung nach Anzahl der Transaktionen, volle Unterstützung von Routen für LKWs, Daten zur Verkehrsintensität, Routenberechnung.

Here map – kostenpflichtige digitale Karte

Merkmale: Grundanzahl von kostenlosen Transaktionen, Zahlung pro Paket von Transaktionen und ggf. zusätzliche Elemente, monatliche Gebühr, volle Unterstützung von Routen für LKWs, Daten zur Verkehrsintensität, Routenberechnung.

TomTom map – kostenpflichtige digitale Karte

Merkmale: monatliche Abrechnung nach Anzahl der Transaktionen, Unterstützung von Routen für LKWs, Daten zur Verkehrsintensität, Routenberechnung.

Integration der Karten in einem System der TMS-Klasse

Ein professionelles TMS-System ermöglicht die Visualisierung von Routen. Es zeigt Entfernungen und Fahrzeiten je nach Fahrzeugtyp oder Abfahrtszeit und speichert diese Daten. Auf der Grundlage der geplanten Route ist eine automatische Berechnung von Kosten, Rentabilität oder des besten Spediteurs gemäß den festgelegten Businessregeln möglich. Die geographischen Koordinaten werden berechnet und die gewünschten Orte gefunden werden. Hinter dem Begriff „Ort“ verbergen sich in der Regel geographische Koordinaten. Die Grundlage aller digitalen Karten sind Punkte mit Koordinaten und Verbindungen zwischen ihnen, sowie zulässiges Gesamtgewicht, Entfernungen und anderen Attributen. Suchalgorithmen sind Graphen-Algorithmen und die Einzelheiten ihrer Funktionsweise sind oft streng geheim. Man kann nur vermuten, welche Konzepte dahinter­stehen: Dijkstra-Algorithmus, Supergraph, Subgraph, Pfad im Graph, gieriger Algorithmus? Wir benutzen sie täglich, ohne uns dessen bewusst zu sein.

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