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Lager system für Omnichannel

Lagersystem für Omnichannel

Omnichannel ist eine Erweiterung des Vertriebskonzeptes Multi-Channel. Der wichtigste Unterschied zu Multi-Channel ist die weitgehende Überlappung, die Integration und die enge Zusammenarbeit aller Vertriebskanäle im Falle von Omnichannel. Die enge Zusammenarbeit der beteiligten Vertriebskanäle macht einen verstärkten Informationsaustausch zwischen den Abteilungen des Unternehmens und seinen Partnern erforderlich. Das Omnichannel-Konzept erzwingt erhebliche Veränderungen in der Organisation der Transport- und Lagerabläufe.

Omnichannel bedeutet, dass die Anforderungen von Großhandelskunden, Einzelhandelsgeschäften und individuellen E-Commerce-Kunden innerhalb eines Unternehmens kombiniert werden. Alle diese Kunden unterscheiden sich in der Regel stark in Bezug auf das Volumen und die Häufigkeit ihrer Aufträge oder die Höhe der saisonalen Nachfrageschwankungen. Diese unterschiedlichen logistischen Anforderungen zu kombinieren, wirft praktische Fragen auf. Lagerleiter müssen u.a. entscheiden, ob sie:

  • Die Verteilung an verschiedene Kundengruppen in einem Lager zusammengefassen oder trennen
  • Ihre Lager mit automatisierten Lösungen ausstatten und wenn ja, welche Stufe der Automatisierung sie wählen.

Antworten auf diese Fragen sind selten trivial. Sie hängen von einer Reihe von Faktoren ab, z. B. detaillierte Charakteristik der Kunden, Anteil der einzelnen Vertriebskanäle am Gesamtumsatz, Anzahl der Lagerhaltungseinheiten (SKU) sowie Umfang des Geschäfts und Wachstumspläne des Unternehmens.

Mit welchen Herausforderungen ist Omnichannel behaftet?

  • Breite Palette von Produkten im Angebot
  • Notwendigkeit einer schnellen Auftragsabwicklung, insbesondere für E-Commerce-Kunden
  • Zahlreiche Optionen für die Lieferung von Bestellungen (z. B.Click-and-Collect, die Online-Bestellung und Abholung im Laden kombinieren)
  • Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen dem Lager, dem Transport und den Verkaufsstellen.

Omnichannel im Lager – Auswirkungen auf den Arbeitsprozess?

Im Vergleich zu anderen Distributionszentren werden Omnichannel-Lager so konzipiert, dass sie verschiedene Arten von Warenströmen zu Großhändlern, zu Geschäften und zu Online-Kunden effektiv kombinieren. Dies erfordert eine größere Flexibilität im Vergleich zu herkömmlichen Logistikzentren.

Für Großhandelskunden und für Einzelhandelsgeschäfte wird Cross-Docking zunehmend wichtiger. Dieses Modell geht davon aus, dass die Produkte sofort durch das Lager bewegt, dann im Umschlagbereich kommissioniert und auf ein Transportmittel verladen werden. Dies gewährleistet, dass die Artikel nur für einen kurzen Zeitraum auf Lager bleiben. Für den reibungslosen Ablauf des Cross-Docking ist es notwendig, die optimale Reihenfolge zu bestimmen, in der Waren die Transportmittel erreichen sollen. Eine Synchronisierung der Eingangs- und Ausgangsprozesse ist wesentlich.

Zu den wichtigsten Stärken des Cross-Docking-Konzepts gehören:

  • Verringerung der Lagerhaltungskosten
  • Schnellere Lieferungen
  • Beseitigung der mit der Lagerverwaltung verbundenen Risiken (z. B. Alterung von Waren)
  • Senkung der Lohnkosten.

Cross-Docking ist eine Methode, die besonders in Branchen wie Pharma- und Lebensmittelindustrie sehr gut funktioniert.

Omnichannel – der E-Commerce-Kanal

Zu den wichtigsten Komponenten bei der Bewertung der Online-Einkäufe gehören die Lieferzeit und Lieferqualität. Eine schnelle und dennoch fehlerfreie Zustellung von Sendungen ist oft eine Herausforderung, vor allem, wenn die angebotenen Produkte durch starke saisonale Nachfragespitzen gekennzeichnet sind. Ein Tool, das bei der Organisation von Lieferungen im E-Commerce-Kanal hilft, ist ein entsprechend angepasstes IT-Lagersystem (E-Commerce WMS).

Welche Funktionen sollte ein WMS für E-Commerce besitzen? Zu welchen organisatorischen Veränderungen trägt es bei?

Konsolidierung von Sendungen – Konsolidierung von Sendungen senkt erheblich die Kosten für den Transport von Stückgut. Sie ermöglicht es, die Transportkosten mit anderen Unternehmen zu teilen.

Effizientes Verpacken – Verpacken ist ein kritischer Prozess in Lagern der E-Commerce-Branche. Das WMS-System sollte Mehrwertdienste (Value Added Services – VAS) unterstützen. Diese Dienstleistungen umfassen: Bündelung von Artikeln, Neuverpackung, Etikettierung, kleinere Montagearbeiten sowie das Hinzufügen von Mustern und Marketingmaterial. Das WMS-System sollte den Druck der Etiketten automatisch generieren und überwachen.

Integration mit Kurierdiensten – Das WMS-System sollte eine Online-Kommunikation mit den IT-Systemen der Kurierunternehmen ermöglichen. Diese Integration verkürzt die Zeit der Auftragsabwicklung, optimiert den Prozess der Erstellung von Paketetiketten und hilft so Fehler zu vermeiden.

Gruppierung von Aufträgen – das WMS-System sollte eine automatische Gruppierung der Aufträge auf Grundlage bestimmter, frei konfigurierbarer Regeln ermöglichen. So kann das Programm bestimmen, welche Aufträge gleichzeitig vorbereitet werden können.

Omnichannel – Optimale Kommissionierungsmethoden

Zonen-Kommissionierung (Zone Picking) – hierbei wird das Lager in kleinere Bereiche (Zonen) unterteilt. Die Fläche einer Zone wird durch die Umschlagsgeschwindigkeit der sich darin befindlichen Produkte bestimmt. Je höher die Geschwindigkeit, desto kleiner die Zone.
Bei der Zonenkommissionierung werden verschiedene Methoden unterschieden:

  • Sequenzielle Methode – Der Container (Palette) fährt zwischen den Sammelzonen, in denen die Waren im Rahmen einer bestimmten Bestellung gesammelt werden. Wenn alle erforderlichen Zonen durchlaufen wurden, ist die Bestellung komplettiert. Bei dieser Methode müssen die Artikel vor dem Versand nicht sortiert werden.
  • Synchrone Methode – ein Kommissionierauftrag enthält Artikel aus mehreren Bestellungen. Die Kommissionierung erfolgt gleichzeitig in allen Bereichen, in denen sich die gewünschten Waren befinden. Diese Methode erfordert eine nachträgliche Zusammenführung und Sortierung der Artikel vor dem Versand.

Zonenkommissionierung funktioniert gut in großen Lagern, die zahlreiche Artikel mit kleinen Abmessungen enthalten. Diese Methode wird häufig verwendet, wenn das Lager getrennte Bereiche hat, je nach Ähnlichkeit der Waren oder ihren Lagerbedingungen. Zonen-Kommissionierung erfordert eine kontinuierliche Überwachung der Auftragsbelastung der einzelnen Bereiche, um ihnen die richtigen Personalressourcen zuzuweisen.

Omnichannel-Lager – Retouren

Ein wichtiger Aspekt von Omnichannel-Lagern ist der Umgang mit retournierten Produkten. Die Möglichkeit, online gekaufte Waren zurückzusenden, ist für die Kunden sehr vorteilhaft, für das Lager bedeutet es aber ein mehr Arbeit und einen Bedarf an zusätzlichem Lagerraum (Bearbeitung und Lagerung der zurückgesandten Artikel).

Die Software sollte sicherstellen, dass die verschiedenen Arten von Retouren effizient und automatisch verwaltet werden. Dabei wird unterschieden, ob ein Produkt sofort wieder in den Verkauf gebracht werden kann oder ob es zunächst einer gründlichen Qualitätsprüfung unterzogen, neu verpackt oder vielleicht entsorgt werden muss. Eine richtig konfigurierte Software stellt sicher, dass die Retourenlogistik ohne Beeinträchtigung anderer Lagerabläufe verwaltet wird. Auch die automatische Identifizierung des Ursprungs der zurückgegebenen Produkte ist eine wichtige Funktion.

Das Omnichannel-Konzept beinhaltet eine starke Personalisierung und die Ausrichtung auf die Bedürfnisse des Empfängers. Es erfordert die Fähigkeit, sich schnell an die sich ständig ändernden Anforderungen des Markts anzupassen. Durch die Schaffung eines integrierten Logistikmodells, das durch zusammenarbeitende IT-Systeme unterstützt wird, kann dieses Konzept in der Praxis umgesetzt werden.

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