Die Beförderung von Gefahrgut auf den Straßen in Europa unterliegt dem ADR-Übereinkommen ((„Accord européenrelatif au transport international des marchandisesdangereuses par route“). Das ADR-Übereikommen enthält eine Reihe von Leitlinien, aus denen hervorgeht, wie bestimmte Artikelgruppen gekennzeichnet und behandelt werden sollen.
Die Sorge um die Einhaltung der ADR-Regeln ist nicht nur ein Ausdruck der Verantwortung des Unternehmens für die Sicherheit von Personen, Eigentum und Umwelt, sondern verhindert auch schwerwiegende rechtliche Folgen, also kann es zum Beispiel der Verlust der Lizenz des Beförderers sein. Der Katalog und die Höhe der Sanktionen für Verstöße gegen die ADR-Regelungen finden Sie im Gesetz vom 19. August 2011 über den Transport gefährlicher Güter (GBl. 2011 Nr. 227 Pos. 1367).
Darüber hinaus ist die Einhaltung der ADR-Regeln eine Frage des Rufs eines Unternehmens, folglich hat der Ruf immer einen messbaren Einfluss auf die Position des Unternehmens auf dem Markt.
Was unterliegt den Gefahrgut-Vorschriften?
Als Stoffe, die der ADR-Regelungen unterliegen, gelten im Allgemeinen:
- Sprengstoffe
- brennbare, giftige Gase
- entzündbare Stoffe
- Giftstoffe
- Infektionsmittel
- radioaktive Materialien
- ätzende Stoffe
Die Beförderung dieser Stoffe erfordert die Erfüllung der in dem Übereinkommen festgelegten Bedingungen. Zu den Zu den Anforderungen, die den Beförderern gestellt werden, gehören u.a.:
- Auswahl eines geeigneten Transportmittels und Zubehörs
- Auswahl und Kennzeichnung der Verpackungen
- Einhaltung der Mengenschwellen der Ware und Füllstufe des Behälters – z.B. Randbedingungen der Tankfüllung: weniger als 20% oder mehr als 80%
- Beachtung der physikalischen Parameter während des Transports, einschließlich der Temperaturbereich
- Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Waren
- Routenverlauf – darunter Umfahren von Stadtzentren, Tunneln
- Fahrerrechte – eine aktuelle Gefahrgut-Schulung
- Mitführen der Dokumentation im Fahrzeug, entsprechend angepasster internationaler Frachtbrief (CMR), Fahreranleitungen, sowie die ADR-Bescheinigung
TMS – Verwaltung der ADR-Beförderung
Zu den vielen Funktionen der Transportmanagementsysteme gehören auch solche, die die Planung des Transports von Gefahrgütern regeln und automatisieren. Mit der TMS-Software können gefährliche Güter definiert, beschrieben und detaillierte Beförderungsbedingungen festgelegt werden.
Die Beschreibung der gefährlichen Güter im TMS-System kann folgende Angaben enthalten:
- ADR-Klasse
- UN-Nummer
- Sicherheitsdatenblatt
- Verpackungsgruppe (Gefährdungsstärke)
Das TMS-System erlaubt die Festlegung der Mindest- und Höchsttemperatur. Nur so darf das Unternehmen bestimmte Artikel befördern. Daher ermöglicht die Software auch Gefahrgüter mit den dafür vorgesehenen Behältern und Kennzeichnungen (Etiketten) zu verbinden.
Aufgrund dieser im System definierten Beziehungen, stellt das TMS einen Gefahrgut-Transport gemäß den Regelungen sicher. Software-Unterstützung ist von besonderer Bedeutung für Unternehmen, die in Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit mehrere Transportaufträge gleichzeitig verwalten. Folglich erfüllt das Transportunternehmen unterschiedliche ADR-Anforderungen, beispielsweise Temperaturempfindlichkeit, anderer Mengenbegrenzungen oder Tunnelfahrtmöglichkeiten
Das TMS ermöglicht den Austausch von Informationen über gefährliche Güter mit dem Lagerverwaltungssystem (WMS). Dank einer standardisierten Schnittstelle werden die Daten über Gefahrgüter und die damit verbundenen Verschärfungen fließend zwischen den Systemen übertragen. Deshalb ist eine kontinuierliche Kontrolle des Materialflusses gewährleistet.
Darüber hinaus unterstützt das TMS-System die Bestimmungen der REACH-Verordnung zu erfüllen. Diese Verordnung legt die Pflichten fest, an die sich Hersteller und Händler von Chemikalien halten müssen. Weiterhin schreibt die Verordnung vor, dass Produktinformationen in Bezug auf Produktbewegungen in der Lieferkette immer zur Verfügung stehen müssen.
Das TMS-System kann dem Unternehmen eine lebenswichtige Unterstützung beim Umgang mit Gefahrgut bieten. Seine korrekte Implementierung und Anwendung reduziert das Risiko eines gefährlichen Irrtumes durch den Disponenten. Es erleichtert seine Arbeit und spart Zeit für Planungsmaßnahmen.
Beschreibung der Warenverwaltungsfunktion auf Basis des Transportmanagementsystems Qguar TMS.